Warum sind die Logistikpreise in den letzten Jahren gestiegen?

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Es ist einer der Faktoren, die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen in den letzten Jahren durchaus zu schaffen machen – die steigenden Logistikpreise. Vor allem mit der anziehenden Wirtschaft nach dem langen Tief in der Corona-Pandemie und der ständig weiter ausgedehnten Lockdownstimmung, brauchen viele Unternehmen schnelle und vor allem günstige Transportmöglichkeiten. Beides scheint aktuell leider Mangelware zu sein. Doch woran liegt das und wie kann man diesen Umstand möglichst effektiv umgehen, um die eigenen Kosten nicht noch weiter ansteigen zu lassen?

Welche Faktoren beeinflussen eigentlich die Logistikpreise weltweit?

Tatsächlich gibt es eine Menge Punkte, die sich auf die Logistikpreise weltweit auswirken. Einer der wichtigsten Faktoren, weil er sich unmittelbar auf die Dienstleistung der Frachtbetriebe auswirkt, sich die Kraftstoffkosten. Diese sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür ist beispielsweise die Inflation, die aktuell auf einem Langzeithoch liegt. Grade Benzinkosten wirken sich unmittelbar auf die Transportkosten von Produkten aus – vor allem, wenn diese über eine weitere Entfernung und über Landesgrenzen hinweg transportiert werden müssen.

Die gestiegene Nachfrage ist kaum zu bewältigen

Neben den Kraftstoffkosten – die in den nächsten Jahren auch durch politische Entscheidungen weiter steigen könnten – wirken sich aber auch andere Einflussfaktoren auf die Logistikpreise aus. Da wäre beispielsweise die immer weiter ansteigende Nachfrage. Die Menschen haben in den letzten 18 Monaten viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht und aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Unsicherheit im eigenen Job oftmals sehr sparsam gelebt. Statistiken zur Folge hat sich beispielsweise das Sparvermögen der Deutschen in der Zeit von Februar 2020 bis August 2021 erheblich erhöht – ein klares Zeichen dafür, dass ausreichend Einkommen vorhanden war, aber der Konsum von vielen zurückgefahren wurde. Gerade diese Verbraucher sind aktuell bereit, wieder mehr Geld für Konsumgüter auszugeben.

Da in den letzten eineinhalb Jahren der Online-Handel extrem zugelegt hat, was den weltweiten Umsatz angeht, werden hier eine Menge Logistik-Kapazitäten gebunden. Durch den nun wieder ansteigenden Konsum wird sich diese Bindung von Logistikkapazitäten weiter verschärfen. Das weltweit betrachtet mehr Menschen in Lohn und Brot stehen als jemals zuvor, erhöht die Konsumaktivitäten zusätzlich. Ein negativer Faktor dabei: Durch die Schifffahrtskrise der letzten Jahre wurden die Kapazitäten im Bereich des Schifftransports auch nicht weiter ausgebaut werden.

Dazu kommt ein weltweiter Containermangel, der sich vor allem in den großen Häfen überall auf dem Globus bemerkbar macht.

Weitere Preissteigerungen als zusätzlicher Faktor

Auch die Preise von Rohstoffen, insbesondere von Öl, sind in den letzten Jahren wieder gestiegen. Nach einem recht lang anhaltenden Abwärtstrend und dann stabilen Preisen in diesem Bereich gehen vor allem die Ölpreise aktuell wieder deutlich in die Höhe. Ein Faktor, der in den verschiedensten Bereichen der Logistik zu Preissteigerungen geführt hat und der die Preise auch in den nächsten Jahren weiter beeinflussen wird.

Doch die Erhöhung der Rohstoffpreise allein ist noch nicht einmal der größte Kostenfaktor. Steigende Arbeitskosten zum Beispiel durch gestiegene Mindestlöhne und höhere Abschlüsse im Rahmen von gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen werden von den Logistikunternehmen direkt an die Kunden weitergegeben. Auch die teilweise teurer werdenden Sozialleistungen tragen hier einen Anteil.

Höhere Personalkosten sind dabei nur die eine Seite der Medaille für viele Logistikunternehmen. Es ist heute schwer wie nie qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Der Markt an zuverlässigen Fahrern ist vergleichsweise dünn. Durch diesen Personalmangel kommt es durchaus vor, dass neue Kräfte, die dringend gebraucht werden, auch übertariflich bezahlt werden, was die Kosten wiederum in die Höhe treibt.

Neue Vorschriften für den Luft- und Wassertransport

Was als „Handelskrieg“ in der Presse bezeichnet wurde, hat vor allem eines bewirkt – höhere Kosten. Die Strafzölle auf Warenimporte aus China oder teilweise auch aus Europa in die USA beispielsweise haben Waren als solche natürlich etwas teurer gemacht. Ebenso ist es mit der Logistik selbst. Denn auch in der EU sind die Zölle für Importe aus China teilweise in die Höhe gegangen. Ein neuer Kostenpunkt, der das Unternehmen, das beliefert wird, direkt belastet. 

Weltweite Ereignisse wirken sich auf die Preise aus

Die Welt steht so sehr im Zeichen der Globalisierung wie niemals zuvor. Das merkt man in allen elementaren Bereichen. Doch auch und gerade im wirtschaftlichen Bereich ist das spürbar. Wenn in China aufgrund eines Corona-Ausbruchs ein wichtiger internationaler Hafen für zwei Wochen komplett gesperrt wird und deshalb Waren im Wert von Millionen Dollar liegen bleiben, Container nicht beladen und verschifft werden können und Schiffe den Hafen weder anlaufen noch verlassen können, wirkt sich das spürbar auf die logistischen Abläufe weltweit aus.

Dabei hat gerade dieses Schicksal im Pandemiejahr 2020 viele wichtige Häfen weltweit immer mal wieder getroffen. Ganze Schiffsmannschaften sind erkrankt und Schiffe mussten teilweise wochenlang in Quarantäne bleiben. Auch zahlreiche Mitarbeiter in Häfen waren von Schließungen einzelner Terminals oder aber selbst von Erkrankungen betroffen. All das führte zu einem enormen Rückstau bei der Entladung von Containern und Schiffen. Damit waren über langen Zeitraum mehr Container gebunden, als eigentlich normal oder nötig gewesen wäre, was zu einer weltweiten Knappheit an Leercontainern geführt hat.

Eine stark begrenzte Anzahl an Leercontainern kombiniert mit einer ebenso stark gewachsenen Nachfrage nach internationalem Waren- und Rohstoffversand führt ebenfalls zu Preissteigerungen. Denn letztlich sind es immer noch Angebot und Nachfrage, die einen Großteil der Preisgestaltung jenseits der fixen Kosten ausmacht.

Neben der Pandemie haben aber auch andere internationale Ereignisse die Preise weiter steigen lassen. Angefangen vom nur mäßig gut organisierten Brexit, der von der Politik mehr durchgepeitscht als sinnvoll vorbereitet wurde, bis hin zur Blockade des Suez-Kanals durch einen Containerriesen wie die „Ever Given“. All diese Punkte nehmen Einfluss, weil sie eine Verlangsamung der Lieferketten zur Folge haben. Je länger aber die Lieferketten benötigen, desto länger sind die gebrauchten Container für einen Auftrag gebunden und desto weniger Container stehen aktuell leer zur Verfügung.

Mit einer klugen Bestandsverwaltung und einem geschickten Lieferketten Management Kosten reduzieren

Die weitere Entwicklung der Logistikpreise ist schon jetzt absehbar. Denn die Kapazitäten an Leercontainern werden nicht innerhalb kurzer Zeit ausreichend aufgestockt sein. Auch die Personalkosten werden sich in Zukunft eher weiter erhöhen als reduzieren. Nicht zu vergessen, dass die weltweite Corona-Pandemie noch immer nicht ausgestanden ist und es durch die politische Instabilität im nahen Osten immer wieder zu Situationen kommen kann, die den globalen Warenverkehr stören.

Da stellt sich natürlich die Frage, wie man diese Entwicklung abfedern kann. Wer steigenden Preisen mit sinnvollen Einsparungsideen begegnet, kann die spürbare Höhe der Preissteigerung oftmals deutlich reduzieren. Dazu ist es vor allen Dingen wichtig, dass Sie in allen Bereichen, in denen Sie mit Logistikunternehmen zu tun haben, so effizient und effektiv wie möglich arbeiten.

Das geht beispielsweise, indem Sie mit einem Bestandsverwaltungssystem arbeiten, dass Ihnen Ihre jeweiligen Lagerbestände zuverlässig und klar anzeigt und mit dem Sie Bedarfe und Entwicklungen in Ihrem Lager schnell auswerten und erkennen können. Dafür ist neben der täglichen Arbeit auch die Pflege eines solchen Bestandsverwaltungssystems sehr wichtig. Funktioniert das System, vermeiden Sie Leerfahrten oder Bestellungen von Dingen wie Materialien, die Sie womöglich aktuell gar nicht benötigen, weil noch ausreichend davon am Lager ist.

Die Arbeit mit den Logistikpartnern kann effektiver gestaltet werden, wenn man beispielsweise auf das Ausdrucken, Unterschreiben und Herumtragen von Dokumenten verzichtet und die entsprechenden Dokumente mit der Möglichkeit einer digitalen Signatur versieht. So sparen Sie Zeit bei der Abfertigung, Material in Form von Papier und die Arbeit mit dem Einscannen unterschriebener Dokumente. Wenn Sie hier eine digitale Signatur anbieten, ist das Dokument direkt nach dem Speichervorgang in der virtuellen Akte Ihres Zulieferers.

Zu guter Letzt sollten Sie die Augen bei der Wahl des richtigen Partners in Sachen Logistikunternehmen offenhalten. Suchen Sie sich eine Spedition aus, die Ihr Anliegen kostengünstig umsetzt. Dabei kann es durchaus sein, dass für den einen Auftrag, die eine Versandoption günstiger ist, während bei einem anderen Auftrag eine Alternativvariante wesentlich günstiger wäre. Ihr Partner muss über die Expertise verfügen, für jeden gesonderten Vorgang die beste und vor allem die kostengünstigste Versandoption auszuwählen.

Fazit: Auch in den nächsten Jahren werden die Logistikpreise weiter steigen – die Frage ist nur, wie Ihr Unternehmen damit umgeht.

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen für den Anstieg der Preise im Logistikbereich. Auf nur sehr wenige davon haben Nutzer von Logistikdienstleistungen direkten Einfluss. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die möglichen Sparpotenziale im Umgang Ihres Unternehmens mit Logistikunternehmen zu finden und schließlich zu maximieren.

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